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Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Hypophysenchirurgie Nürnberg Online-Terminbuchung

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Therapie von Skoliose bei Kindern & Jugendlichen

Im Kompetenzzentrum wird die konservative Therapie von Kindern und Jugendlichen mit idiopathischer Skoliose zusammen mit einem spezialisierten Orthopädietechniker im Rahmen einer Spezialsprechstunde betreut. Hier wird die Indikation zur Therapie mit einem skoliosekorrigierenden Cheneaukorsett gestellt, die Anfertigung rezeptiert und die korrekte Funktion der Orthese regelmäßig im Team überprüft. Regelmäßige klinische und radiologische Verlaufskontrollen lassen den Erfolg der Therapie leitliniengerecht beurteilen.

Ziel ist es, mit dem Korsett die in Wachstumsphasen auftretende Zunahme der Wirbelsäulendeformität aufzuhalten. Dadurch werden Operationen vermeidbar und, wo nicht, häufig eine wesentlich kürzerstreckige operative Korrektur zu einem Zeitpunkt des Längenwachstumsabschlusses möglich.

Wir sind Mitglied im Deutschen Skoliose Netzwerk DSN, das speziell auch Kinder und Jugendliche über Skoliose informiert, Informationen zur Rückengesundheit bei Kindern und Jugendlichen gibt und Selbsthilfegruppen organisiert.

Operative Therapien

Computernavigierte Korrekturspondylodese bei kindlichen Skoliosen und Kyphosen mit operativem Neuromonitoring

Bei gegebener Operationsindikation bei Kindern und Jugendlichen mit Skoliosen sind zur Bestimmung der Korrekturstrecke und damit auch des Bereichs der Versteifung Umkrümmungsröntgenaufnahmen der Wirbelsäule ein wichtiges Hilfsmittel, um mit möglichst kurzen Instrumentationen und damit auch versteifender Spondylodesestrecke eine gute Korrektur der Krümmungen, eine möglichst große Restbeweglichkeit der Wirbelsäule bei gleichzeitiger Vermeidung einer Krümmungszunahme in diesem Bereich zu erreichen. Wichtige Ziele sind darüber hinaus die Verminderung von Rippenbuckel und Lendenwulst durch Derotation der Wirbel, die Kompensierung in das Lot und das Erreichen eines Schultergeradstandes. Hierzu stehen Polyaxialschrauben und Stabsysteme zur Verfügung, die eine dreidimensionale Korrektur ermöglichen. Das Einbringen der Schrauben in die bei den Patienten meist zarten Bogenwurzeln der rotierten Wirbel geschieht mit Hilfe computernavigierter Assistenz, um eine millimetergenaue Positionierung zu ermöglichen.

Um bei starken Korrekturen eine eintretende Minderdurchblutung des Rückenmarks mit Gefährdung der Sensomotorik und Gefahr einer Querschnittssymptomatik sofort zu erkennen bzw. zu vermeiden, arbeiten wir intraoperativ unter Neuromonitoring, mit dem ständig die Unversehrtheit der Rückenmarksbahnen überwacht werden kann.

Beispiel

Computernavigierte Korrekturspondylodese bei kindlichen Skoliosen mit operativem Neuromonitoring

Patient/in: 16 Jahre, männlich
progrediente Verkrümmung des Rückens mit Ausbildung eines Lendenwulstes
Diagnose: Congenitale (anlagebedingte) Skoliose der Lendenwirbelsäule (Cobb-Winkel 55°)
Abbildungen:

Präoperative 3D-Computertomographie: hypoplastisch angelegter LWK 1 mit keilförmiger Deformierung LWK 1 und Skoliose

Präoperatives Röntgen: hypoplastischer Wirbelkörper LWK 1 mit Keilwirbelbildung LWK 1, Skoliose Cobb-Winkel 55°

Postoperatives Röntgen: kurzstreckige ventrale Korrekturspondylodese (HZI-Sytem, DePduy spine) TH 12-LWK 2, Skoliosekorrektur auf 12°

kindliche Skoliose kindliche Skoliose Korrekturspondylodese
Halbwirbelresektionen

Neben den idiopathischen Skoliosen, der häufigsten Wirbelsäulendeformität, bilden die kongenitalen (angeborenen) Skoliosen eine weitere große Gruppe. Zur Untergruppe der Skoliosen durch Formationsstörung gehört die Deformität durch Halbwirbelbildung.

Durch asymmetrisches Wachstum um den Halbwirbel nimmt das Ausmaß der Skoliose häufig früh und schnell im Kindesalter zu. Dies ist der Grund, warum sie schon frühzeitig operiert werden sollte, auch bevor die nicht betroffenen Wirbelsäulenabschnitte durch Fehlwachstum reagieren. Ziel ist hier eine möglichst kurzstreckige Korrektur, die idealerweise in der Entfernung des Halbwirbels, in der Regel von hinten, und der Begradigung der dann korrigierbaren Nachbarwirbel durch ein Schraubenstabsystem besteht. Ein nahezu normales Längenwachstum der jungen Patienten ist dann noch möglich.

Beispiel

Halbwirbelresektion

Patient/in: 14 Jahre, männlich
Halbwirbel seit 2 Jahren bekannt
seit 2 Jahren Progredienz (ca. 15°/Jahr), Rückenschmerzen
Diagnose: Halbwirbel LWK 1 (Minusvariante), BWK 12 - LWK 2 55°, Kyphose 15°
Abbildungen: Dorsale Halbwirbelresektion mit monosegmentaler Spondylodese 2011
Kontrollbilder mit guter Korrektur der Skoliose 4 Jahre postoperativ
Dorsale Halbwirbelresektion Dorsale Halbwirbelresektion Dorsale Halbwirbelresektion Korrektur einer Skoliose Korrektur einer Skoliose